Die Günther Weber Stiftung unterstützt Einrichtungen, Organisationen, Projekte sowie Forschungsvorhaben, die sich gegen häusliche Gewalt wenden. Sie fördert Maßnahmen, die der Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dienen.
Seit ihrer Gründung unterstützt die Günther Weber Stiftung das Frauenhaus Neubrandenburg – ein Zufluchtsort für Frauen und Kinder vor häuslicher Gewalt. Das Frauenhaus in Trägerschaft des Vereins Quo vadis e.V. hält zwölf Plätze für Frauen und deren Kinder vor, die Opfer von Gewalt in der häuslichen Gemeinschaft geworden sind. Eine Aufnahme ist rund um die Uhr möglich, unabhängig von Wohnsitz, sozialem Status, Religion oder Nationalität. Das Haus ist eine anonyme Zufluchtsstätte und bietet Beratung, Begleitung, Vermittlung in weitere Hilfsangebote sowie Nachbetreuung nach dem Aufenthalt an. Hier erhalten Betroffene Hilfe, Beratung und vorrübergehend eine geschützte Unterkunft. Die Stiftung fördert u.a. gemeinsame Mutter-Kind-Erlebnisse. die Betroffenen helfen, neue Lebensperspektiven aufzuzeigen. Bewohnerrinnen können bleiben, so lange sie Schutz brauchen, ihre persönliche Situation geklärt und ein Neuanfang möglich ist. Weitere Infos unter www.quovadis-neubrandenburg.de.
Seit Februar 2016 fördert die Günther Weber Stiftung in Zusammenarbeit mit der theaterpädagogische werkstatt (tpw) Osnabrück das Projekt „Eltern sein – ein Kinderspiel?!“ - ein Programm welches sich an Eltern von Kindergartenkindern wendet.
Der Projektentwicklung vorausgegangen waren zahlreiche Anfragen von Eltern und LehrerInnen nach einem Theaterprogramm, das sich allgemeinen Erziehungsfragen widmet. "Wir bieten mit diesem Programm kein Methodentraining an, möchten Mütter und Väter aber dabei unterstützen, ihr Kind und ihr Erziehungsverhalten neu wahrzunehmen, und die eigene Erziehungskompetenz zu erweitern. Mit Anregungen und Tipps möchten wir zeigen, wie sich die eine oder andere Situation mit mehr Gelassenheit und einer großen Portion Humor leichter meistern lässt.", sagt die Geschäftsführerin der tpw Anna Pallas. Pädagogische Schlüsselqualifikationen wie "Ich-Botschaften", "in Kontakt sein", "Grenzen setzen", "Stellung beziehen" können hier wichtige Hilfestellungen sein.
Theaterpädagogen spielen vertraute Szenen aus dem Erziehungsalltag mit Kindern und zeigen mögliche Wege aus der „Eskalationsfalle“ auf. Denn mit ihrem Verhalten können Eltern die Reaktionen und Forderungen ihrer Kinder durchaus beeinflussen und den Weg ebnen für eine Einigung, die die Interessen und Wünsche beider Seiten berücksichtigt.
Die tpw arbeitet langjährig u. a. eng mit regionalen und bundesweit organisierten Beratungsstellen, dem Kinderschutzbund und Kommissariaten zusammen. In der Region Neubrandenburg ist die Günther Weber Stiftung seit vielen Jahren engagierter Förderer ihrer Präventionsprogramme. Vielerorts sind Netzwerke entstanden, die die Programme der tpw als zentralen Bestandteil ihrer Präventionsarbeit einsetzen.
In 2016 wurde das Theaterprogramm bereits in 18 Kitas der Region Neubrandenburg aufgeführt. In 2017 haben weitere 20 Kitas das Theaterprogramm gebucht.
Das Theaterprogramm wird von der Günther Weber Stiftung finanziert und ist für die teilnehmenden Kitas kostenlos.
Die Günther Weber Stiftung ermöglicht seit 2012 die Finanzierung des mit dem Präventionspreis 2007 ausgezeichneten Konzeptes „Kinder im Blick“. 5000 € Euro stellt die Stiftung zunächst für 3 Jahre dafür bereit.
„Kinder im Blick“ ist ein Elternkurs für Trennungsfamilien. Seine wissenschaftlichen Grundlagen basieren auf Stressforschungen in Scheidungsfamilien. Häufig gehen die Streitigkeiten der sich Trennenden auf Kosten der Kinder. Diese entwickeln ein besonderes seismografisches Gespür in dieser Situation. Das Tendieren und emotionale Pendeln zwischen den Elternteilen und eine langandauernde Ungewissheit, wohin denn die Reise gehen werde, belasten die Kinder extrem… und die Eltern fühlen sich ohnmächtig und hilflos ihrem Kind gegenüber.
„Kinder im Blick“ hilft Eltern ihr Handeln in der Trennungssituation bewusster für das Wohl ihres Kindes einzusetzen. Austausch und Trainingssituationen in der Gruppe helfen dabei, neu erworbene Kompetenzen in die Praxis umzusetzen.